Behandlung
Die hier exemplarisch genannten Erkrankungen und Beschwerdebilder gehen teilweise fließend ineinander über, was eine sorgfältige Abklärung durch den Spezialisten erfordert. Unverzichtbar ist ein orientierendes Gespräch mit dem Patienten, das unter Zuhilfenahme der entsprechenden Untersuchungsmethoden zur raschen Diagnose und zielgerichteten Behandlung führt.
Spezielle Behandlungen:Plasma Therapie
Ozon Therapie
Die sogenannte Analvenen- oder Perianalthrombose (auch unzutreffenderweise im Volksmund als „äußere Hämorrhoide“ bezeichnet) ist Folge eines eingerissenen Blutgefäßes am Afterrand. Dabei setzt sich Blut unter die Afterhaut ab, was zu erheblichen Schmerzen führen kann. Die Entstehungsursachen reichen von Pressen bei der Stuhlentleerung, starker körperlicher Anstrenung bis hin zu Entzündungen des Darms. Diese Gebilde können sogar bis zu Pflaumengröße annehmen und damit sehr schmerzhaft sein. Doch in den meisten Fällen reicht ein nicht operatives Verfahren mit schmerzstillenden Medikamenten, Zäpfchen, Salben und eine entsprechende Stuhlregulierung aus, um die Abheilung zu erreichen. In nur wenigen Fällen ist eine Entfernung notwendig, die oft in örtlicher Betäubung vorgenommen werden kann.
Bei dem Afterriss (Analfissur) handelt es sich um eine Verletzung der Haut des unteren Afterkanals, welche auch den inneren Schließmuskels betreffen kann und zu sehr starken Schmerzen und Abgang von Blut führt. Hier ist eine rasche Identifizierung und situationsgerechte Behandlung des eigentlichen Problems zur nachhaltigen Ausheilung wichtig, um ein erneutes Auftreten zu verhindern. Die Abheilung kann bis zu zwei Monate in Anspruch nehmen und fordert ein konsequentes Mitwirken der Betroffenen.
Der Analabszess ist eine Gewebshöhle, die aus einer Ansammlung von Eiter besteht. In den allermeisten Fällen ist dies das Endstadium eines langen Fistelleidens. Eine rasche Behandlung mit operativer Freilegung ist erforderlich
Das Analekzem ist der Fachausdruck für Entzündungen an der äußeren Afterhaut. Der Grund liegt oft in krankhaften Veränderungen des Afterkanals und des Enddarms wie vergrößerten Hämorrhoiden oder Mastdarmvorfall. Ursachen wie Stoffwechselstörungen, Parasiten oder Pilzerkrankungen können ebenfalls dafür verantwortlich sein.
Analfisteln sind entzündliche, mit Eiter gefüllte röhrenförmige Gänge, die zumeist ihren Anfang im Übergangsbereich des Afters zum Mastdarm nehmen. Sie entstehen oft über einen längeren Zeitraum und können in einen Abszess (mit Eiter gefüllte Gewebshöhle) münden. Die Behandlung richtet sich dabei nach dem Verlauf der Fistel durch den Schließmuskel und nach bestehenden Vorerkrankungen. In den meisten Fällen wird dabei die operative Freilegung in Vollnarkose notwendig, damit der Schließmuskel und das gesamte Gewebe keinen nicht wieder gut zumachenden Schaden nimmt und die Stuhlkontinenz erhalten bleibt.
Bei der Beckenbodensenkung handelt es sich um eine Schwächung des gesamten Muskel- und Bandapparates im kleinen Becken. Sowohl Männer wie auch Frauen können betroffen sein. Oft ist dies mit einer Funktionsstörung der Harn- und Stuhlentleerung verbunden.
Chronische Darmentzündungen wie z.B. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sind sehr komplexe Krankheitsbilder und erfordern unter Umständen die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte, da die Symptome sehr unterschiedlich ausgeprägt und mannigfaltig sind. Oft kommt es zu häufigen schleimigen und blutigen Stuhlabgängen mit entsprechenden Schmerzen im gesamten Bauchraum.
Die Darmpilzerkrankungen und Darmparasiten verursachen unterschiedliche Krankheitsbilder, die auch andere lebenswichtige Organe betreffen können. Die ersten Anzeichen sind oft starker Juckreiz und Nässen am After.
Darmpilzerkrankungen spielen oft eine Rolle beim Verzehr von sehr viel Kohlehydraten und Süßigkeiten. Auch bei Patienten mit chronischen Systemerkrankungen (Tumore, Zuckerkrankheit, bakterielle Infektionen mit Antibiotikabehandlung, Nahrungsmittelunverträglichkeit) kann eine Pilzinfektion erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Organismus haben.
Darmparasiten sind Organismen (wie zum Beispiel Würmer), die von außen in unseren Körper eindringen. Je nach Beschaffenheit können sie direkt Organe schädigen, vermehren sich stetig und können Beschwerden auslösen, die oft nicht direkt mit einer Parasiteninfektion in Verbindung gebracht werden.
Darmpolypen sind Veränderungen der Darmwand, die eine mögliche Quelle für Dickdarmkrebs darstellen. Sie wachsen im Allgemeinen sehr langsam. Regelmäßig durchgeführte spezielle Stuhltests können helfen, diese rechtzeitig zu erkennen. Eine Dickdarmspiegelung kann ergänzend eingesetzt werden. Entsprechend dem individuellen Profil sollte ab einem bestimmten Lebensalter mit der Vorsorgeuntersuchung begonnen werden. Somit lässt sich nach heutiger Erkenntnis am leichtesten Darmkrebs frühzeitig erkennen und erfolgreich behandeln.
Feigwarzen (oder auch Condylome) zählen zu den sexuell übertragbaren Virenerkrankungen. Die an der Afterhaut wie auch im Afterkanal entstehenden Knoten verbreiten sich oft rasch und können über die Zeit beträchtlich an Größe zunehmen. Zusätzlich stellt sich Juckreiz und Nässen am After ein. Eine sehr sorgfältige Behandlung und Nachsorge ist notwendig, um ein Wiederauftreten zu verhindern.
Hämorrhoiden sind an sich normale Gefäßpolster, die etwa in 5cm Entfernung vom Afterrand im Enddarm anzutreffen sind. Sie erfüllen die Funktion einer Abdichtung, die uns unter anderem vor unwillkürlichem Stuhlabgang bewahren. Schwellen die Hämorrhoiden unter bestimmten Umständen dauerhaft an, können sie zu Symptomen wie Juckreiz, Nässen, Brennen oder auch Blutungen führen. Unbehandelt kann daraus eine Stuhlregulierungsschwäche bis hin zur Inkontinenz (Undichtigkeit) resultieren. Je nach Größe teilt man die Hämorrhoiden in verschiedene Krankheitsstadien ein, von Stadium 1 bis 4. Im Fall eines Hämorrhoidalleidens 4. Grades weichen diese ganz aus den After, doch in den seltensten Situation schmerzen die Hämorrhoiden, denn ihr Ursprung liegt damit immer noch im Enddarm selbst und nicht im äußerst schmerzhaften Afterkanal. Somit kann man diese „Knoten“ gut von den sehr schmerzhaften Analvenenthrombosen (Knoten am Afterrand) unterscheiden.
Marisken sind am Afterrand gelegene Hautlappen von unterschiedlicher Größe. Oft entstehen sie nach vorausgegangenen Entzündungen, bei jahrelanger Stuhlverhärtung oder als Folge von Mastdarmvorfall und Hämorrhoidalleiden unter ständigem Druck auf den Enddarmbereich. Eine Entfernung erfolgt erforderlichenfalls in örtlicher Betäubung. Jedoch sollte die Sanierung der eigentlichen Ursache vorausgehen.
Der Mastdarmvorfall stellt eine Ausstülpung der gesamten Darmwand dar. Hierbei drängt das Darmgewebe in den Bereich des Afters bis nach außen und sorgt oft für einen Stuhldrang ohne entsprechende Stuhlentleerung. Eine Operation ist oftmals die einzige gangbare Therapie.
Das Reizdarmsyndrom ist eine Ansammlung von Beschwerden wie Darmkrämpfen, wechselnder Stuhlkonsistenz, starken Darmblähungen, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Leistungsschwäche und Abgeschlagenheit, um nur einige zu nennen. Oft spielen auch psychische Faktoren eine entscheidende Rolle. Die Diagnose ist oft nur zu stellen, nachdem andere Ursachen ausgeschlossen worden sind, da die Dauer, das Auftreten und die Intensität der Beschwerden sehr manigfaltig sein können. Eine gute Hilfe kann hier die Analyse des Darmmicrobioms darstellen (Zusammensetzung der natürlichen Darmbakterien), um die Basistherapie einzuleiten. Hier ist die Begleittherapie durch den spezialisierten Proktologen und Gastroenterologen sehr hilfreich.